Die heutigen Grenzen der Pfarre bilden im Osten die Staatsgrenze zu Slowenien, im Norden die Pfarrgemeinden Neuhaus am Klausenbach (Diözese Eisenstadt) und Kapfenstein, im Westen Bad Gleichenberg, Trautmannsdorf und Straden und schließlich im Süden Tieschen und Klöch.
Von der Anna-Kapelle zur Pfarrkirche:
Folgender Text dokumentiert eine landesfürstlichen Visitation im Jahre 1544/1545, welche bereits die Existenz einer (noch nicht geweihten) Anna-Kapelle beweist.
„Klech. Um die Lehenschaft ist Herr von Stubenberg mit dem Bischof von Seccau in Rechtfierung. Vogtherr ist der Herr von Stubenberg Confirmator der Erzbischof von Salzburg. Fundatores die Herren Truchsäß von Emberberg gewest, hernach die von Stubenberg khummen sein soll. Hat ein fillial Sannt Anna ist nit geweiht. Communianten in die 300. Copialbuch Straßburg, Pag. 93“
Auch wenn die erste offizielle Erwähnung erst im Jahre 1545 zu finden ist, kann dennoch nicht ausgeschlossen werden, dass es die Anna-Kapelle bereits am Ende des 15. bzw. am Beginn des 16. Jahrhunderts gegeben hat.
Die Kapelle, deren Grundmauern übrigens bei der Aushebung der Gruft für den 1933 in Rom gestorbenen, aber in seiner Heimatpfarre St. Anna begrabenen Kardinal Frühwirth freigelegt wurden, befand sich in etwa zwischen Hochalter und dem Volksalter unserer heutigen Kirche.
Wegen der großen Entfernung, die die Bewohner um St. Anna zu ihren damaligen Pfarrkirchen nach Straden, Klöch und Trautmannsdorf zurücklegen mussten, wurde der Wunsch immer lauter, in der Anna-Kapelle Hl. Messen feiern zu dürfen. So wurde St. Anna zu einer Filiale der Pfarre Klöch.
Nach den Kuruzzen-Einfällen im Jahre 1706 war die Anna-Kapelle maßgeblich beschädigt worden und die Bevölkerung begann den Plan eines großen Gotteshauses zu realisieren. Dem damaligen Pfarrer von Klöch, Johann Georg Schilli (Pfarrer von Klöch von 1689 bis 1722) ist es durch eine großzügige Spende aus seinem Privatvermögen schließlich zu verdanken, dass mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Nach relativ kurzer Bauzeit wurde der Bau bereits im Jahr 1712 fertig gestellt. Dass die Kirche erst im Jahr 1717, also fünf Jahre nach ihrer Fertigstellung eingeweiht werden konnte, hat seine Ursache darin, dass es ungleich kostspieliger war, die Inneneinrichtung des neuen Gotteshauses anzuschaffen und zu erwerben, als die Kirche zu bauen.
So wurde die St. Anna-Kirche am 21. April 1717 vom damaligen Fürstbischof Josef Dominikus Graf von Lamberg feierlich eingeweiht. Kaiser Joseph II. (1780-1790) vertrat die Meinung, dass die Seelsorge auf dem Land nur dann verbessert werden konnte, wenn den Gläubigen die oft übermäßig langen Kirchwege erspart blieben. So gab er eine Regelung heraus, dass kein Ort von seiner Pfarrkirche länger als eine Stunde entfernt sein sollte. So wurde im Zuge des Josephinismus 1788 die Pfarre St. Anna am Aigen zu einer eigenständigen Pfarre.
(gekürzt entnommen aus: "200 Jahre Pfarre St. Anna am Aigen")
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